Zur Weiterentwicklung der Lehrerkräftefortbildung u.a. wurden im Rahmen des Qualitätskonzepts für das Bildungssystem in Baden-Württemberg zum 1. März 2019 zwei neue Institutionen geschaffen, das „Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung“ (ZSL) und das „Institut für Bildungsanalysen“ (IBBW). Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung hat seinen Sitz in Leinfelden-Echterdingen und wird durch Dr. Thomas Riecke-Baulecke als Präsident geleitet. Dr. Thomas Riecke-Baulecke hatte vorher das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein in Kiel aufgebaut. Beim Institut für Bildungsanalysen mit Sitz in Stuttgart wird Dr. Günter Klein Direktor.
In einer Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik mit dem Arbeitskreis INKA im DVLfB ist die Broschüre „Demokratiepädagogik & Schule in der Migrationsgesellschaft“ entstanden.
Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, denen sich die demokratische deutsche Migrationsgesellschaft gegenübersieht, ist Demokratiebildung eine zentrale Aufgabe von Schule. Schulentwicklung in der Migrationsgesellschaft bedeutet in vielerlei Hinsicht, allen Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, demokratische Werte und Menschenrechte als bedeutend für sich zu erkennen und eine demokratische Kultur zu erleben. Demokratische Schulentwicklung muss sich aktuell (mindestens) drei großen Aufgaben stellen:
- für Chancengerechtigkeit sorgen
- dem populistischen Diskurs, der oft mit Ungleichwertigkeitseinstellungen verbunden ist, entgegentreten und
- in konkreten Spannungsfeldern der Demokratieentwicklung, die sich in Schule spiegeln, Orientierung geben
In der Broschüre finden Sie vielfältige Anregungen: Download
Schule in der Migrationsgesellschaft so
gestalten, dass Kinder und Jugendliche einen
demokratischen Habitus entwickeln können
GEW und VBE: „Höhere Investitionen in die Fortbildung von Lehrkräften überfällig“
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisieren, dass das Thema Fortbildung bei der Diskussion um die Bildungsqualität in Deutschland seit Jahren „stiefmütterlich behandelt wird“. Sie mahnen höhere Investitionen in die Fortbildung an, damit diese quantitativ und qualitativ ausgebaut wird. Zudem müsse dem Thema Fortbildung von Kultusministerkonferenz (KMK) und Ländern mehr Bedeutung beigemessen werden. „Integration, Inklusion und Digitalisierung stellen Anforderungen an Lehrkräfte, denen sie nur mit einer qualitativ hochwertigen Vorbereitung angemessen begegnen können. Engagement und Motivation der Lehrkräfte allein reichen dafür nicht aus. Die Politik ist gefordert, Lehrkräfte endlich ausreichend zu unterstützen. Es kann nicht sein, dass ihnen immer mehr abverlangt wird, die Politik aber die notwendige Unterstützung durch Fortbildung verweigert“, bemängelt Udo Beckmann, VBE-Bundesvorsitzender.
Der Deutsche Verein zur Förderung der Lehrerinnen und Lehrerfortbildung e. V. (DVLfB) hat unter der Leitung des Lehrerfortbildungsexperten Peter Daschner und mit Unterstützung der Bosch Stiftung in einer umfangreichen Bestandsaufnahme festgestellt, dass die Fortbildung massiv unterfinanziert sei.
In SPIEGELONLINE vom 06. August 2018 findet sich ein Interview von Armin Himmelrath mit Peter Daschner zu der DVLfB-Veröffentlichung "Lehrkräftefortbildung in Deutschland - Recherchen für eine Bestandsaufnahme. Berlin, Juni 2018". Den Text der Recherchen finden Sie hier.